Mieter/innen der Wilhelmstraße 56-59 in Mitte wehren sich gegen den Abriss ihrer gerade erst 22 Jahre alten Wohnungen. Die Häuser waren 2004, unter Rot-Rot, von der WBM privatisiert worden. Seitdem werden die Mieter/innen durch Drangsalierungen und Drohungen zum Auszug genötigt, freiwerdende Wohnungen im großen Stil als Ferienwohnungen umgenutzt.
Auf einer Mieter/innenversammlung am 23. Oktober wurde nun eine Protestresolution verabschiedet. Zur nächsten Versammlung am 22. November hat sich der Baustaatssekretär Ephraim Gothe angekündigt, der dann – darin ist er ja bereits geübt – ohne Zweifel seinen guten Willen bekunden und die Ausweglosigkeit der Lage bedauern wird. Die Frage ist, ob man ihm dies abnehmen wird. Interessierte Zuschauer des Theaters sind willkommen! – Um 18 Uhr in der Grundschule Wilhelmstraße 52.
Die in Spanien bei Protesten gegen Zwangsräumungen üblichen Stop-Schilder waren am Montag auch in der Lausitzer Straße zu sehen: STOP Desahucios! Jetzt gibt es zwei deutsch übersetzte Versionen davon, eine im Stil des spanischen Stoppschilds, eines im Stil des deutschen.
Wir, die Stadtvernetzt-Gruppen – ein breiter Zusammenschluss von über zwanzig Stadtteilinitiativen und Gruppen, die gegen Mieterhöhung, Verdrängung und Verarmung in Berlin aktiv sind – erklären folgendes:
Wir gratulieren dem Bündnis gegen Zwangsräumungen zur ersten verhinderten Räumung in Berlin und ihrem großen Erfolg am 22. Oktober in der Lausitzer Straße 8.
Wir sehen die Verhinderung von Zwangsräumungen auch als unsere Aufgabe an. Einige Gruppen von uns haben bei den Blockaden aktiv mitgewirkt.
Wir akzeptieren keinen Ausverkauf der Stadt! Wir akzeptieren keine weitere Verdrängung aus unseren Kiezen, aus unseren sozialen Lebensmittelpunkten, aus unseren Häusern und Wohnungen. Wer Leute aus Wohnungen schmeißt, ist in dieser Stadt nicht willkommen. Und muss darüber hinaus mit unserer Wut rechnen!
Wir, die VeranstalterInnen der außerparlamentarischen Mietenstopp-Demonstration rufen alle TeilnehmerInnen der Demo vom 3.September 2011 auf, einen zweiten Anlauf zu einer Zwangsräumung in der Lausitzer Straße 8 zu verhindern. Wir brauchen Euch alle! Wir müssen innerhalb kürzester Zeit mobilisierbar sein! Achtet daher auf genaue Ankündigungen des Bündnisses gegen Zwangsumzüge. Achtet darauf, welche Vorschläge von dem Bündnis kommen werden, wie man sich einbringen kann.
Die Ziegert Bank- und Immobilienconsulting GmbH ist spezialisiert darauf, Miethäuser in Wohneigentum aufzuteilen, die Altmieter/innen zum Auszug zu „bewegen“ und dann die Wohnungen profitträchtig als Eigentumswohnungen zu verkloppen – Nachfrage ist genug da.
Den Profiteuren von Mietsteigerung und Verdrängung auf die Pelle rücken!
Donnerstag, 25. Oktober um 16 Uhr
Schlüterstraße 54 (nahe S- Bhf. Savignyplatz)